27.1.

Nach der Enttäuschung über den Pohara-Campingplatz – wo ich mir doch so viel von diesem Abel-Tasman-Nationalpark erwartet und mich so darauf gefreut hatte – hat uns der nächste Tag wieder versöhnt. Wir sind die Straße nach Osten noch ein Stückchen weiter gefahren und haben kurz vor Ende der geteerten Straße ein Hinweisschild zu einem Wasserfall entdeckt. Die Wanderung sollte etwa 45min hin und zurück dauern. Also haben wir unser Baby in den Kinderwagen gepackt und sind los gezogen. Anfangs ging’s noch über einen Feldweg – wobei hier zwei Bäche zu durchqueren waren, aber das macht der Mountainbuggy ja mit links – doch schon bald fanden wir uns auf einem schmalen Pfad in dichtestem Dschungel wieder. Das war mit den ganzen Wurzeln schon etwas mühsam, aber es ging. Als der Weg dann aber durch ein steiniges Flussbett führte, haben wir den Kinderwagen doch endlich stehen gelassen und Nico im Tuch weiter getragen. – Und spätestens bei der Hängebrücke, die maximal eine Person auf einmal betreten durfte (wahrscheinlich hätten wir Nico selber rüber krabbeln lassen müssen…), wäre es sowieso nicht mehr weiter gegangen. Ein bisschen haben wir uns geärgert, dass wir keine Badesachen dabei hatten, denn unter der Hängebrücke gab es einen ruhigen Pool im Fluss, und einige Neuseeländer haben dort gebadet – sicher eine irre Erfahrung. Nach einem kurzen steilen Stück kamen wir dann auch zum Wasserfall, wo Nico kurz auf den Felsen krabbeln durfte, bevor wir uns wieder auf den Rückweg gemacht haben. Hier waren die Jungs bei der Bachdurchquerung am Ende so schnell unterwegs, dass das Wasser richtig hoch gespritzt ist und der Kinderwageninsasse ziemlich nasse Füße bekommen hat…
Auf dem Rückweg Richtung Golden Bay haben wir dann nochmal im Hafen von Pohara Halt gemacht, denn hier liegt versteckt zwischen Fischkuttern und ähnlichem das Espresso-Schiff. Eine ziemlich kuriose Angelegenheit: Angeblich ein früheres Schiff von Jaques Cousteau, betrieben von zwei Typen, die sicher auch gerne hin und wieder mal ein Tütchen rauchen, und die auf diesem Schiff nicht nur eine Espressomaschine stehen haben, sondern sogar ihren eigenen Kaffee rösten. Aber gut war der Kaffee.
Anschließend sind wir die Golden Bay noch ein Stück weiter nach Norden gefahren, bis wir in Collingwood, einem winzigen Örtchen, Halt gemacht haben. Der dortige Campingplatz hatte einen rustikalen Charme und wir hatten einen Stellplatz direkt am Meer. Wobei man dazu sagen muss, dass Collingwood einen riesigen Tidenstrand besitzt, an dem man wunderschön spazieren gehen kann – was aber andererseits auch der Grund für den Niedergang der früher viel größeren Siedlung ist, denn der Hafen fällt bei Ebbe komplett trocken und inzwischen gibt es im Gegensatz zu früher eben doch noch andere Möglichkeiten, die Golden Bay zu erreichen. Auch kulinarisch hatte der unscheinbare Ort mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick erwarten würde: Es gab sehr leckere „real fruit ice cream“ – hierbei werden gefrorene Früchte, meist Beeren, zusammen mit ein paar Löffeln Vanilleeis durch eine Art Mixer gedreht – und als absolutes Highlight eine echte Chocolaterie in einem passenderweise rosafarbenen Haus. Diese Schokokuchen………