31.1. und 1.2.

Da es wie gesagt von unserer Farm bis nach Picton nur 20km waren, konnten wir dort bereits um die Mittagszeit auf dem Campingplatz einchecken und hatten nun noch den halben Tag Zeit um das Städtchen zu erkunden. Theoretisch hätte von hier aus auch die Möglichkeit bestanden, einige sicher wunderschöne Wanderungen am Queen Charlotte Sound zu machen oder mit dem Boot auf Inseln im Sound hinaus zu fahren, aber dazu war das Wetter leider nicht gut genug. Also haben wir die Zeit genutzt und uns die „Edwin Fox“, eines der ältesten noch erhaltenen Holzschiffe, anzuschauen (in dem Museum hieß es, sie sei das neuntälteste Schiff der Welt, aber wie da gezählt wird, erschließt sich mir nicht wirklich). Man durfte das alte Schiff sogar betreten und probeweise in die Betten auf dem Zwischendeck schlüpfen, wo die meisten Auswanderer während der drei Monate (!) dauernden Überfahrt von England nach Neuseeland gelebt haben. Anschließend haben wir uns noch das kleine Aquarium von Picton angeschaut, in dem es neben Fischen auch Tuataras gab, diese Dinosaurier-Echsen, die es nur in Neuseeland gibt.
Der Campingplatz in Picton hatte übrigens eine erwähnenswerte Besonderheit: Es gab dort an unserem Stellplatz zwei Bäume, zwischen denen ich endlich mal meine Reisehängematte aufhängen konnte! Das ist deshalb bemerkenswert, weil wir in den ganzen 3 Wochen Südinsel kaum einen Campingplatz gefunden hatten, wo das ging. Und wenn es ausnahmsweise doch mal möglich gewesen wäre, war das Wetter nicht so, dass man draußen in der Hängematte hätte hängen wollen.
Abends kamen dann tatsächlich noch Freunde auf unserem Campingplatz an, die die gleiche Fähre gebucht hatten wie wir. Nach einem sehr netten gemeinsamen Abendessen haben wir unsere Jungs dann noch gebadet – und zwar in den Waschbecken auf der Damentoilette. Sehr lustig! Ich glaube aber, dass keine von uns allein auf diese Idee gekommen wäre…
Der nächste Tag war dann mit der Fährüberfahrt schon fast ausgefüllt. Dazu kann ich gar nicht allzu viel schreiben, aber die Bilder sagen genug, denke ich.
Wellington und die Nordinsel haben uns mit schlechtem Wetter, um nicht zu sagen: strömendem Regen, empfangen. Wir hatten leider den Fehler gemacht, den Campingplatz in Wellington schon vor zu buchen, was dahingehend blöd war, dass der sich in einem Vorort befand und wir mit dem Bus in die Stadt fahren mussten. (Es hätte noch einen etwas teureren und nur aus einer Betonfläche bestehenden Platz direkt am Hafen gegeben, wo unsere Freunde dann abgestiegen sind.) Zwar gab es auf der anderen Straßenseite vom Campingplatz direkt eine Bushaltestelle, aber sonntags fährt der Bus nur einmal die Stunde und den letzten hatten wir gerade verpasst. Also haben wir beschlossen, uns für den Abend im Camper zu verkriechen und Neuseelands Hauptstadt erst am nächsten Tag unsicher zu machen.