3.2.

Der Dienstag war ein Tag, an dem wir relativ wenig „gemacht“, dafür aber eine ziemliche Strecke zurück gelegt haben. Unser Tagesziel, das wir tatsächlich auch erreicht haben, war der Tongariro Nationalpark in der Mitte der Nordinsel, eine Strecke, auf der zwischendurch nicht viel los ist.
Da wir noch tanken und einkaufen mussten, sind wir mal wieder erst spät los gekommen, und bis wir Wellington mit sämtlichen Vororten hinter uns gelassen hatten, zog es sich auch ganz schön lange hin. Kaum war das geschafft, war auch schon die erste Pause fällig (Windel! Dringend!), also hielten wir an einem Parkplatz direkt am Meer. Da wir außerdem feststellen mussten, dass uns bei der Feuchtigkeit der letzten Tage Brot geschimmelt war, habe ich mit einem nicht verschimmelten Teil (so böse bin ich dann doch nicht) die Möwen gefüttert. Nico war begeistert! Besonders, als Jörg angefangen hat, mit ihm auf dem Arm immer wieder durch den Vogelschwarm durch zu rennen.
Den nächsten Zwischenstopp haben wir dann mitten im Nirgendwo eingelegt, in einem Ort namens Bulls. Der scheint hauptsächlich davon zu leben, dass durchfahrende Tourbusse hier ebenfalls Pause machen und zeichnet sich eigentlich nur durch einen selbstironischen Sinn für Humor der Stadtväter aus. Überall im Ort hängen nämlich Schilder mit Wortspielen auf den Namen der Stadt: Const-a-Bull an der Polizeiwache, Respons-a-Bull am Mülleimer und ähnliches. Hier haben wir zufällig unsere Freunde getroffen. – Ja, es ist kaum zu glauben, aber es war wirklich Zufall! Sie hatten zwar das gleiche Ziel wie wir, aber da sie mit ihrem Kind ganz andere Fahrgewohnheiten haben als wir, hatten wir damit gar nicht gerechnet. Also sind wir eben zusammen was Essen gegangen- bei McDonald’s… War aber nicht schlecht: Die Jungs haben wir ins Spielhaus gesteckt, wo sie sich austoben durften während wir tatsächlich einigermaßen ungestört essen konnten.
Am Ende haben unsere Freunde uns doch noch überholt, da wir nochmal einen Windel- und Imbisstopp einlegen mussten, was wir auf dem Parkplatz eines Armeemuseums getan haben. Das hatte schon geschlossen, sonst hätten wir uns wahrscheinlich mehr davon angeschaut als nur die draußen stehenden Panzer…
Der weitere Weg durch die Rangipo-Wüste hat uns einige spektakuläre Anblicke auf die drei Vulkane des Nationalparks beschert, unter anderem auf Mt. Ruapehu, der in Herr der Ringe den Mt. Doom „gespielt“ hat. Leider gibt es davon keine Fotos, da Jörg ja fahren und ich hinten das Kind bei Laune halten musste.
Immerhin haben wir so aber gleich mal ein warmes Abendessen bekommen, denn als wir schließlich auf dem Tongariro-Campingplatz ankamen, waren die anderen gerade am Kochen…