Am Dienstag haben wir es ausnahmsweise einmal geschafft, halbwegs pünktlich vom Campingplatz weg zu kommen und das letzte Stück nach Auckland zu fahren. Der Campingplatz war, wie uns empfohlen worden war, direkt am Strand gelegen und trotzdem verhältnismäßig zentral: mit dem Bus ist man in ca. 20 Minuten in der Innenstadt (vorausgesetzt natürlich, man erwischt den richtigen Bus). Wir haben uns aber gar nicht lange am Campingplatz aufgehalten, sondern sind tatsächlich gleich Richtung Zentrum aufgebrochen, denn wir hatten einen Anreiz: Um 14:00 Uhr wollte Jörg an einer Segeltour auf einer America’s-Cup-Yacht teilnehmen.
Diesen wichtigen Termin haben wir locker geschafft und hatten vorher sogar noch Zeit für Mittagessen und ein Eis. Jörg unterstelle ich mal, dass die folgenden zwei Stunden für ihn mit ein Höhepunkt der gesamten Reise waren. Die Tour ging aus dem Hafen von Auckland hinaus in den Hauraki-Golf, es hatte wohl schönen Wind, die Sonne hat geschienen und Jörg durfte eine Zeit lang steuern, sogar drei Wenden!
Nico und ich haben uns viel Mühe gegeben, die ganze Angelegenheit vom Land aus zu fotografieren. Als das Schiff dann endgültig außer Sichtweite war, sind wir in der Stadt spazieren gegangen und waren rechtzeitig zum Einlaufen der Segler wieder am Hafen, um einen überglücklichen Papa in Empfang zu nehmen (und noch ein paar Fotos zu schießen).
Der Mittwoch war in meinen Augen ein krönender Abschluss für diese wunderbare Reise: Wir haben einen Tagesausflug nach Rangitoto Island gemacht. Diese Insel ist Auckland direkt vorgelagert und wir hatten vom Campingplatz aus übrigens einen hervorragenden Blick darauf. Die Insel ist noch sehr jung, sie besteht nämlich aus einem vor 600 Jahren unterseeisch ausgebrochenen und mittlerweile wieder erloschenen Vulkan. Rangitoto Island ist unbewohnt, aber ein (zu Recht) äußerst beliebtes Ausflugsziel sowohl bei Touristen wie auch bei den Aucklandern selbst, sodass es eine regelmäßige Fährverbindung dorthin gibt. Allerdings wird man nochmal explizit darauf hingewiesen, dass man die letzte Fähre um 16:00 Uhr nicht verpassen darf!
Auf Rangitoto Island gibt es eine Menge Wanderwege, wobei der beliebteste (den wir auch genommen haben) auf den Gipfel bzw. an den Kraterrand des Vulkans führt. Dabei läuft man auf einem angelegten Weg aus pulverisiertem Lavagestein teilweise durch dichte Wälder, teilweise aber auch über Felder von Lavafelsbrocken, auf denen sich bislang noch keine andere Vegetation als Moose festsetzen konnte. Wir haben Zeichnungen gesehen, die belegen, dass Anfang des 20. Jh die gesamte Insel so ausgesehen hat und die ersten Bäume sich erst in den letzten 100 Jahren dort halten konnten.
Der Blick, den man vom Kraterrand aus auf den Golf und auf Auckland hat, ist einfach unbeschreiblich! Auf dem Runterweg haben wir eine kleine Abzweigung genommen und uns einige Lavahöhlen angeschaut, wobei man durch eine sogar durch laufen konnte (wie gut, dass wir das vorher wussten und eine Stirnlampe dabei hatten). Das war richtig cool und hat sogar Nico Spaß gemacht!
Den Nachmittag und Abend mussten wir leider damit verbringen, zu packen und den Camper für die Abgabe herzurichten. Die letzten Handgriffe folgten dann Donnerstag Morgen noch, sodass wir am 19.2. gegen Mittag unser Zuhause der letzten 6 Wochen schweren Herzens wieder an seinen Besitzer zurückgeben konnten.
Nachdem wir für die letzte Nacht in unser direkt am Hafen gelegenes Hotel eingecheckt hatten, sind wir nochmal zum Shoppen in die Stadt und haben uns zum Abschluss ein schickes Abendessen mit Hafenblick und frischem Seafood gegönnt.
Da unser Flug erst Freitag Abend ging, haben wir morgens unser Gepäck im Hotel deponiert und waren noch im Maritime Museum – immerhin hatten wir dafür freien Eintritt zu Jörgs Segeltour dazu bekommen. Wobei wir da sicher auch reingegangen wären wenn wir hätten zahlen müssen, es ist auch ein interessantes Museum. Nicos größtes Interesse bestand allerdings mal wieder darin, seinen Kinderwagen in der Gegend herum zu schieben…
Als wir aus dem Museum kamen, war das Wetter so, wie uns zumute war: Es hat zum Abschied geregnet. Trotzdem haben wir uns noch ein letztes Eis gegönnt, bevor unser Taxi kam und wir uns endgültig von Neuseeland verabschieden mussten.